Erst in den letzten Jahren haben Begriffe wie "Traumatisierung" und "Posttraumatische Belastungsstörung" auf die sehr speziellen Beeinträchtigungen menschlichen Erlebens und Verhaltens nach traumatischen Erfahrungen aufmerksam gemacht. Durch die Ergebnisse neurobiologischer Forschungen und das Verstehen der hirnphysiologischen Abläufe durch und nach solchen Ereignissen ist erst sichtbar geworden, in welchem Ausmass wir in der helfenden Praxis mit nachhaltig trauma-beeinträchtigten Menschen konfrontiert sind.
In der Praxis der CranioSacral Therapie entsteht oft sehr leicht Kontakt zu traumatischem Erleben. Die sanfte Vorgehensweise, die Arbeit direkt am Körper, nach Innen gerichtete Aufmerksamkeit usw. fördern die Nähe unserer Klienten zu sich selbst und "befördern" sie nicht selten in ein intensives (Wieder-)erleben überwältigender Ereignisse oder Zustände. So genannte "Trigger", d.h. Auslösereize die eine nicht steuerbare Nähe zu traumatischem Erleben herstellen oder automatisierte Verhaltens- und Erlebensmuster zum Selbstschutz auslösen, gibt es im Behandlungsablauf in Hülle und Fülle. Um solch hoch stress geladene "Flashbacks" vermeiden zu können ist es entsprechend von großer Bedeutung, mögliche "Trigger" frühzeitig erkennen zu können. Um Heilprozesse bestmöglich zu unterstützen, ist es wichtig ein in solcher Weise ausgelöstes Geschehen und Erleben zu verstehen, es einordnen und darauf angemessen reagieren zu können.
In den beiden Fortbildungen zur Traumatologie beschäftigen wir uns sowohl mit dem theoretischen Verständnis traumatischen Geschehens und dessen Verarbeitung als auch mit den praktischen Konsequenzen, Grenzen und Möglichkeiten innerhalb der CranioSacral Therapie. Zielsetzung ist es, ein grundlegendes Knowhow wie auch konzeptionelle Orientierungen zu vermitteln. Es soll in der Praxis helfen Traumata zu erkennen, mit Traumafolgeerscheinungen umgehen und förderliche Vorgehensweisen zur Unterstützung von Bewältigungs- und Heilprozessen anwenden zu können.